Meine Fähigkeit, mich in eine Tätigkeit zu vertiefen und dabei Zeit und Raum komplett zu vergessen, hat mir schon viele peinliche Momente beschert. Neulich begann ich um 10 Uhr morgens eine anspruchsvolle Aufgabe. Um 13.10 tauchte ich wieder auf. Ich schaute auf die Uhr und war entsetzt. Was!!!! Unmöglich!!! Es kann nicht wirklich schon 13.10 sein!!! Ich hatte den Beginn eines Coachings um 13 Uhr komplett verpeilt. Glücklicherweise hat meine Kundin meine Verspätung gelassen aufgenommen.
Warum ich Ihnen das erzähle? Weil ich Sie bitten möchte über Ihre letzten Flow-Erlebnisse nachzudenken. Die einen Menschen erleben den Flow Zustand relativ häufig, andere etwas weniger oft. Es gibt auch Teams, die es schaffen gemeinsam in Flow Zustände einzutauchen, was eine besonders beglückende Erfahrung sein kann. Man versteht sich fast wortlos und das gemeinsame Entwickeln und Arbeiten geschieht mit Leichtigkeit. Wenn man aus so einem Team-Flow auftaucht, kann man nur darüber staunen, was in der kurzen Zeit des Zusammenarbeitens alles entstanden ist.
Mihály Csíkszentmihályi fand bei der Erforschung dieser Flow Zustände heraus, dass zur Entstehung des Flows eine gute Balance zwischen Über- und Unterforderung nötig ist. Das gilt nicht nur für die Arbeit, sondern vor allem auch für Lern- und Entwicklungsprozesse. Wenn die Überforderung zu gross ist, dann lernen wir nichts und wenn wir uns langweilen, weil wir unterfordert sind, dann lernen wir ebenfalls nichts. Ideal hingegen sind kleine Überforderungen, die uns herausfordern ohne uns zu überfordern.
In unseren stufenorientieren Entwicklungsprojekten erleben wir regelmässig Bestätigungen für diese Flow-These. Mit Hilfe der Stufenentwicklungs-theorie gelingt es vergleichsweise einfach, die Entwicklungs- und Lernanforderungen von Change- und Organisationsentwicklungsprojekten im Bereich des Flowkanales anzusiedeln. In dieser Zone erleben die Menschen die Entwicklungsanforderungen als motivierend und relativ leicht zu bewältigen. Sinnvollerweise definiert man die ersten Entwicklungsschritte nicht zu gross, damit möglichst vielen Menschen der Einstieg in den Entwicklungsflow gelingt. Ist der Flow erst einmal in Gang gekommen, empfinden es die Menschen als ganz natürlich, auf den ersten Schritt einen zweiten und auf diesen einen dritten folgen zu lassen.
Möchten Sie mehr über den stufenorientierten Entwicklungs-Flow erfahren? Ich
freuen mich auf Ihren Kontakt.
Barbara Küchler
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