Die evolutionäre Entwicklung von Menschen & Organisationen verstehen und fördern

Wie aus dem Neujahrsvorsatz ein echter Entwicklungsimpuls wird

Wie die meisten Menschen habe ich mir früher zum Jahreswechsel ein oder zwei gute Vorsätze gefasst, die regelmässig bereits ab Mitte Januar zur Makulatur wurden.
Dank der Motivationsforschung habe ich dann glücklicherweise den Unterschied zwischen einer bewussten Absicht und einer echten Intention kennen gelernt. Und ich lernte, dass meine bisherigen Neujahrsvorsätze grossmehrheitlich bewusste Absichten waren, aber noch keine echten handlungswirksamen Intentionen.
Im 2022 möchte ich meine Fitness weiter verbessern und dafür regelmässig auf dem Crosstrainer trainieren. Das ist eine Absicht, die ich eigentlich schon lange habe. Ich habe das auch schon während einer gewissen Zeit gut geschafft, aber die Sache ist wieder eingeschlafen. Das ist sehr typisch für Absichten.
Jetzt möchte ich aus dieser Absicht eine echte Intention machen. Eine Intention ist mehr als der blosse Wunsch mehr für meine Fitness zu tun. Eine Intention erkenne ich zuerst einmal daran, dass sie sehr konkret ist. Regelmässig auf dem Crosstrainer trainieren ist noch ziemlich unspezifisch. Jede Woche zweimal ein Intervalltraining von 30 Minuten auf dem Crosstrainer absolvieren ist hingegen sehr konkret.
In einem zweiten Schritt prüfe ich, ob ich mir dieses Verhalten innerlich auch gut vorstellen kann. Ich merke, dass das mir das noch schwer fällt. Mein inneres Gefühl sagt mir, dass das Zielbild noch nicht ganz passt. Ich bemerke eine inneren Zielkonflikt. Ich habe die Idee, dass mir dafür die notwendige Zeit fehlt. Ich experimentiere innerlich mit verschiedenen Lösungsideen. „Zwei mal in der Woche meine übliche Arbeitszeit um eine halbe Stunde zu verkürzen und in dieser Zeit auf den Crosstrainer zu steigen“, ist eine Lösungsidee, die sich innerlich gut anfühlt.
Im dritten Schritt prüfe ich, ob dieses Ziel zu meinem Selbstbild passt. Hm … nicht wirklich! Da scheint eine Blockade zu stecken. Ich halte mich für total unsportlich, was früher einmal gestimmt hat, heute aber nicht mehr so zutreffend ist. Ich experimentiere innerlich mit verschiedenen Sätze und prüfe, welcher Satz zu mir und dem was ich erreichen möchte, passt. „Ich bin ziemlich fit“, löst in mir sehr positive Gefühle aus. Das passt zu mir , fühlt sich stimmig an und ich traue mir das zu. Aus Erfahrung weiss ich, dass die Absicht jetzt zu einer klaren Intention geworden ist.
Ich wünsche Ihnen  viele gelingende positive Entwicklungen.
Barbara Küchler